Wird die Situation der Flüchtlinge ausgenutzt, wenn der Glaube weitergegeben wird?

Besonders im westlichen Europa gibt es Widerstand, wenn Christen ihren Glauben teilen. Dies vor allem wegen Vorurteilen wie, Kirchen seien nicht „neutral“, sie würden diskriminieren, andere ausnützen und sie sollten nicht so sehr involviert sein oder wenn, dann nicht „missionieren“ dürfen.

„Unsere christliche Missionsgeschichte beinhaltete zeitweise Kreuzzüge, Religionskriege, erzwungene Bekehrungen, Inquisitionen und unangemessene Verbindungen zwischen Mission und Kolonisation. Natürlich haben wir solche Praktiken schon lange abgelehnt, aber nicht alle wissen das“, sagte Thomas K. Johnson, als er 2011 die gemeinsame Stellungnahme der Weltweiten Evangelischen Allianz, des Ökumenischen Rats der Kirchen und des Päpstlichen Rats für den Interreligiösen Dialog kommentierte (Christian Witness in an Multifaith World ).

Wir sollten diese Tatsachen der Kirchengeschichte anerkennen, und auch öffentlich sagen, dass wir diese Fehler in der Vergangenheit ablehnen. Wenn wir das nicht tun, kann dies Bedenken auslösen. Dann kommt es zu Vorwürden, Christen handelten unredlich und es gebe Missbräuche in den Kirchen. Trotzdem ist festzuhalten, dass die meisten dieser auf die heutige Zeit bezogenen Anschuldigungen nicht verifiziert oder gar unzutreffend sind.

Christliche Hilfs- und Entwicklungsorganisationen vervollständigen die Arbeit der lokalen Kirche. Sie sind motiviert durch ihren Glauben. Und in Katastrophen verpflichten sie sich den höchsten Qualitätsstandards in dieser Branche (z.B. Verhaltenskodex des Roten Kreuzes). Das bedeutet, dass sie niemandem wegen seines Alters, Geschlechts oder Religion in Not die Hilfe verweigern werden. Sie respektieren und arbeiten oft mit lokalen Gemeinden zusammen, aber sehen ihren Auftrag mit einem anderen Schwerpunkt und ergänzend zur Gemeindearbeit.

Wie christliche Entwicklungsorganisationen verpflichtet sich die SEA die international anerkannten Standards der Menschenrechte einzuhalten. Dies betrifft auch den Respekt für Glaubensfreiheit. Diese Standards beinhalten, dass wir Bedürftigen keine religiösen Verpflichtungen auferlegen sollen. Die Anwendung irgend einer Form von  Manipulation ist ausgeschlossen (siehe Verhaltenskodex für Christliche Entwicklungsorganisationen!). Genauso ist jeder Missbrauch von Autorität verboten, besonders wenn es um Religion oder um den Glauben geht.

zurück